Projektverbund

Feinstaub ist ein natürlicher Bestandteil unserer Luft. Anhand der Größe der enthaltenen Partikel kann er in unterschiedliche Fraktionen unterteilt werden (PM „particulate matter“, englisch „Feinstaub“):

PM10: Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von < 10 µm
PM2,5: Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von < 2,5 µm
Ultrafeine Partikel (UFP): Partikel mit einem Durchmesser von < 0,1 µm bzw. 100 nm

Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von 70 µm.
Demnach stellen ultrafeine Partikel die kleinste Fraktion des Feinstaubs dar.

Für die größeren Fraktionen, PM10 und PM2.5, sind die gesundheitlichen Risiken bereits wissenschaftlich gesichert. Sowohl akute Effekte wie Sterblichkeit nach Tagen mit hoher Feinstaubbelastung oder Krankenhauseinweisungen wegen Atemwegserkrankungen als auch chronische Effekte wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes mellitus oder Frühgeburten werden mit einer erhöhten Feinstaubbelastung in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund wurden bereits Grenzwerte zur Regulierung dieser Partikel gesetzlich vorgeschrieben.

Die Frage, ob UFP einen eigenständigen Risikofaktor darstellen, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Zwar konnten Hinweise für beispielsweise pulmonale oder systemische Entzündungsreaktionen, beschleunigte arteriosklerotische Prozesse oder die Beeinflussung autonomer Herzrhythmusregulation gefunden werden, jedoch sind diese als Belege für eine unabhängige gesundheitliche Auswirkung von UFP nicht ausreichend. Aufgrund der sehr geringen Größe der Partikel sind geeignete Messverfahren noch nicht etabliert. Auch einen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert gibt es daher für UFP bisher nicht.

Im Projektverbund BayUFP „Messung, Charakterisierung und Bewertung ultrafeiner Partikel“ soll durch gemeinschaftliche, vernetzte Forschung in 5 Teilprojekten und einem Koordinations- und Kommunikationsprojekt ein wesentlicher Beitrag zur Schließung der bestehenden Forschungslücken und damit auch zum Schutz und Erhalt der Gesundheit der bayerischen Bevölkerung geleistet werden.

Mehr Informationen zu UFP finden Sie hier.